Im Jahr 2015 begann eine wunderbare und klassische Onlinebeziehung bzw. -beratung. Alles begann damit, dass ich auf Houzz gefunden wurde und der potentielle Bauherr telefonisch mit mir Kontakt aufnahm. Erst im Jahr 2017 (nach der Fertigstellung, zum Fototermin) haben wir uns wirklich das erste mal gesehen und einen ersten (bestimmt nicht letzten) langen und geselligen Abend an der neuen langen Tafel verbracht. Die 1 1/5 Jahre dazwischen wurde viel und angeregt telefoniert und gemailt.Ziel sollte es sein, den Wohnbereich freundlich und hell, jedoch nicht steril zu gestalten. Der zerklüftete Kamin sollte irgendwie umgestaltet werden und es war Wunsch, die Küche (die noch gar nicht so alt war), so umzuplanen und mit den bestehenden Objekten umzugestalten, dass sie den Bedürfnissen nach mehr Platz und mehr Helligkeit entsprach.
Beim ersten Entwurf wagte ich mich nicht, den Hauswirtschaftsraum im Bestand anzurühren. Der Bauherr kam jedoch nach dem ersten Konzept mit dem Vorschlag, den Hauswirtschaftsraum aufzulösen und so die gewonnene Fläche, dem Wohnbereich zuzuschlagen (der HWR wir in einem späteren Schritt an anderer Stelle neu gebaut). Plötzlich gab es Platz für eine schöne Küche mit Bezug zum Garten und der Essbereich rutschte an die neu geschaffene Fensterfront mit der Morgensonne.
Was unbedingt zu betonen ist: Der Bauherr ist (fast schon unheimlich) ein solcher Perfektionist und handwerklich so ausgefuchst, dass er die Pivot-Tür, die Schwarzstahl-Rahmen und -Füllungen, die Hängeregale aus Stahl und die Tischgestelle kurzer Hand selber baute. Altholz wurde für die Wandverkleidung und die Tischplatte verwendet.
Die Objektfliesen sollten erhalten bleiben. man konnte sie jedoch nicht mehr nachbestellen und auch Restbestände konnten nicht gefunden werden. Also wurden die Fliesen des Hauswirtschaftsraumes
vorsichtig ausgebaut und neu verlegt, sodass das Raster nun durchgängig und in voller Breite sichtbar ist.
Der Kamin hat nun zwei Fronten: Zum Sofa hin zeigt sich nun die Feuerstelle umrahmt von Schwarzstahl. Der Fernseher, der vorher an der Fensterfront stand, hängt als alternatives Medium über der
Feuerstelle, ebenfalls umrahmt von Schwarzstahl. Während diese Seite mit einem leicht gräulichen Putz gespachtelt wurde, ist die Küchenseite geprägt von einer 1-teiligen, weiß lackierten MDF-Platte,
die durch eingefräste Nuten gegliedert ist. Aus einem zerklüfteten Kamin wurde so eine raumgliedernde Medienwand.
Die Pivot-Tür verwirrte schon manche Gäste, die vergeblich nach einem Ausgang suchten und sich fragten, wie sie denn herein gekommen sind.
In geöffnetem Zustand kann sie entweder vom Flur in den Wohnbereich leiten, oder anders herum, den Sofa-Bereich schützend einrahmen.
Wird sie geschlossen, ist der eigentliche Verkehrsbereich plötzlich beruhigt und es entsteht ein eigenständiger Bereich für entspanntes recherchieren im Netz mit kleinem Bücherregal im Rücken.
Die Küche besteht aus der umgepflanzten Bulthaup-Küche, die durch neue Elemente ergänzt wurde. Arbeitsplatte und Seitenwangen sind aus MDF, mit einer hochfesten, mehrschichtigen Lackierung. Der Küchenblock nimmt Spülmaschine, Spülbecken und Gas-Kochfeld auf.
Vielen Dank an meine Bauherrin und meinen Bauherrn für die intensive, erfreuliche und befruchtende Zusammenarbeit.
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